Social Philately

Die Zukunft des Sammelns? Auf jeden Fall eine nicht zu unterschätzende Bereicherung unserer philatelistischen Beschäftigung. Dazu ein Beitrag der sich  im Jahre 1942 auf hoher See zwischen Holländern und Japanern zugetragen hat.

Abb. 1: Das holländische Handelsschiff: S.S. van REES, der KONINKLIJKE PAKETVAART MAATSCHAPPIJ

Der Brief (Bild 2) wurde eingeliefert an Bord, befördert via Makasser / Celebes am 12. 9. 1939 nach Batavia.

Die S. S. van REES, gebaut 1914, 3050 BRT, wurde auf der Fahrt von Tjilatjap/ Java nach Emmahaven (Padang) Sumatra, im Indischen Ozean am 8.1.1942 durch ein japanisches U – Boot versenkt.

Damit beginnt eine unglaubliche Geschichte.

Haben Sie Roggenbrot an Bord?

Das Schiff wurde von einem japanischen Unterseeboot torpediert. Bevor es unterging, konnte sich die Besatzung aber noch in die Rettungsboote begeben.

Kurze Zeit danach tauchte auf zirka 500 Meter Abstand von den Rettungsbooten entfernt ein japanisches U- Boot auf. Die Kanone und die Maschinengewehre wurden sofort auf die Rettungsboote gerichtet. Der Schiffskommandant forderte die Rettungsboote auf Längsseits zu kommen.

Die Schiffbrüchigen erwarteten das schlimmste. Dann folgte folgendes Gespräch der Japaner:

„Are you Swedish?“

„No, Dutch“.

„What is Dutch?“

„Netherlands“.

„What is Netherlands?“

„Java“. = Das wurde offensichtlich begriffen und aufgeschrieben.

„Where you come from?“.

Soerabaia“. = Das wurde gesagt um die Japaner zu täuschen.

„Where you bound for?“

„Padang“. = Das wird Ihnen wohl bekannt sein.

„Where is Padang?“

Sumatras West Coast“.

„Where is Sumatra?“

Do you know Java?“

Der Kommandant nickte bestätigend.

Mit einer Handbewegung zeigte der Kapitän in die Richtung wo Sumatra lag.

„Where I hit you?“

„I dont `t know,, but you hit me very good“.

Die Japaner filmten und fotografierten eifrig.

Nun wollte der Kommandant noch einiges wissen über die Ladung, dann war er sichtlich zufrieden und wollte abtauchen. Der Kapitän erinnerte sich noch das im ersten Weltkrieg einige U- Bootkommandanten, wenn es ungefährlich war, die Schiffbrüchigen an die Küste zu schleppen. Deshalb wagte er die Frage: „Please, will you ask your commander, whether he will be so kind to tow me close inshore ?“.

„What is tow?“     

Tug“

„What is Tug?“

Es war hoffnungslos. Der Kapitän probierte es anders und zeigte zum Land.

„Along-piecie-rope“.

Das haben Sie begriffen, aber Sie weigerten sich. Dann kam noch überraschend die Frage: „Do you have Roggebrot?“

Auch wenn wir „Roggebrot“ an Bord gehabt hätten, hätten Sie es nicht bekommen. Die Antwort war „No“.

Darauf tauchte das U- Boot unter.

Dieses Ereignis spielte sich Anfang des Krieges 1942 ab, hier hatten die Seeleute noch großes Glück. Später tauchten die japanischen U- Boote nur auf um Überlebende Menschen zu erschießen.

Durch den günstigen Wind konnte der Abstand zum Festland gut gesegelt werden.  Man konnte die Berge von Java ständig sehen. Am folgenden Morgen erreichte man ungefähr 60 Meilen von Tjilatjap das Festland.

Diese Geschichte liest sich wie Seemannsgarn, sie steht aber in zwei mir vorliegenden Büchern fast wörtlich gleich.

Buch 1 „ De K.P.M. in Oorlogstijd“, ausgegeben von der Koninklijke Paketvaart – Maatschappij für die Mitarbeiter zur Erinnerung.     

Buch 2 „VAREN IN OORLOGSTIJD“ von S. J. Graaf van Limburg Stirum, 1948. 

H. W. Hönes  

Abbildungen eigene Sammlung.

Wenn Sie den ganzen Artikel lesen wollen, wenden Sie sich zur Anforderung eines gedruckten Rundbriefes bitte an die Geschäftsstelle!