Juli 2025

Brandkastenversicherungsmarke

Einschreiben aus AMSTERDAM nach SAMARINDA/Borneo.

Der Michel führt diese Art von Marken unter dem Begriff Schiffstresormarken. Mit diesen 7 Marken unterschiedlicher Portostufen bot die niederländische Post einen besonderen Service an: Einschreiben, Pakete und Päckchen, die von den Niederlanden nach Niederländisch Indien befördert wurden, konnten mit den „Brandkastzegels“ frankiert werden und wurden während der Überfahrt in einem schwimmfähigen Behälter an Deck gelagert – sollte das Schiff untergehen trieb der Behälter an der Wasseroberfläche und konnte geborgen werden. Die Gebühr betrug 15 Cent per 20 gr. Es ist nicht bekannt geworden, dass jemals einer dieser Spezialbehälter geborgen werden musste.

Diese Marken gab es parallel auch von Niederländisch-Indien – genutzt wurden diese Marken überwiegend von Sammlern. Wegen der geringen Verwendung wurde dieser aufwendige Dienst nach rund drei Jahren wieder eingestellt. Gestempelte Marken sind teurer als ungestempelte Exemplare.

Auslandseinschreiben von AMSTERDAM 41 vom 12.10.1922 – zwischen 3 und 4 Uhr nachmittags mit dem Balkenstempel entwertet. Oben links handschriftlich „per drijvende brandkast“ geschrieben.
Die 50 Cent Briefporto setzen sich zusammen aus

20 Cent Briefporto (NVPH 109 / Michel 55)
15 Cent Einschreibegebühr (2 x NVPH 61 / Michel 109)
15 Cent Versicherungsgebühr (Brandkastzegel NVPH BK 1 / Schiffstresormarke Michel 1)

Der rückseitig gesiegelte Geschäftsbrief der Fa. Biegel &Bollentin erreichte nach 43 Tagen sein Ziel auf Borneo.